Wird ein vorhandenes Bauteil mit einem (unbekannten)
effektiven Tragwerkswiderstand eff RU nach
vorausgehender Analyse, Vorberechnung und Versuchsplanung durch eine
steigende Einwirkung belastet, so zeigt es vielfältige
Reaktionen, die (fast) alle meßbar sind. Bei Erreichen der (bis
dahin unbekannten!) Versuchsgrenzlast Flim beginnt die
Schädigung des Bauteils, so daß diese Schranke allgemein
nicht überschritten werden darf, um das Bauwerk weiter nutzen zu
können.
Der observierte
Widerstand Flim basiert regelmäßig auf einem
Kurzzeit-Belastungsversuch. Er muß unter Berücksichtigung
aller im folgenden Nutzungszeitraum möglichen
Widerstandsminderungen noch reduziert werden. Der verbleibende,
nutzbare Zuwachs des Bemessungswertes der veränderlichen
Einwirkung DQd
ist stark abhängig von den rechnerisch nicht erfaßten
Systemreserven, der Ausführungsqualität und dem baulichen
Zustand (Schädigungsgrad) des untersuchten Bauteils. Er kann
ungünstig auch negativ sein!
Der extern
einzutragende Lastanteil ext FZiel bzw. ext Flim
kann zweckmäßig unter Gebrauch stählernen, mobilen
Belastungsgeräts durch einen internen Kräftekreislauf erzeugt
werden. Diese Lösung ermöglicht hohe regelbare
Versuchslasten, ist flexibel einsetzbar und selbstsichernd durch
den Einsatz von Hydraulikpressen zur Testlasterzeugung unter Vermeidung
absturzgefährdeter Massenkräfte.
In der
deutlichen Mehrzahl aller praktischen Fälle wird die mögliche
Schädigungsgrenze, also die Versuchsgrenzlast Flim,
nicht ausgenutzt, weil die Versuchsziellast FZiel
einschließlich aller Sicherheitsanteile geringer ist.
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